Unbezahlte Werbung
Mehr als 5 Stunden pro Woche verbringt der Durchschnittsdeutsche in seiner Küche. Für mich gilt diese Zeit nicht selten pro Tag, denn ich versorge inklusive mir selbst 4 Personen in unserem Haushalt und auch wenn ich nicht wahnsinnig gerne koche, backe ich für mein Leben gerne und liebe unsere Küche. Also den Raum. Ja, auch die Küche selbst, aber auch wenn die Küche wirklich sehr schön und besonders ist, ist sie nie unsere eigene Traumküche gewesen. Besonders die Arbeitsplatte mit den Fliesen ist zwar sehr hübsch anzusehen, für den täglichen Gebrauch jedoch eher schwierig. Fugenbürsten wurden schnell meine besten Freunde und ich verbringe bis heute eine beträchtliche Anzahl an Stunden mit dem Schrubben und der Reinigung der Fliesenfugen. Als wir vor 10 Jahren hier einzogen, war die Küche erst wenige Jahre zuvor eingebaut worden und damit also noch zu neu und auch zu hochwertig gewesen, als dass man sie direkt hätte austauschen müssen. Also lebten wir damit und kauften Fugenbürsten.
Nun, nach fast genau 10 Jahren ist der Wunsch nach einer Erneuerung dieses zentralen Dreh- und Angelpunktes aber so groß geworden, dass wir dieses Projekt in Angriff genommen haben.
Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir diesen Schritt schon vor 5-10 Jahren umgesetzt, aber zu diesem Zeitpunkt war mein Mann auf diesem Ohr noch taub… Freunde, die uns immer wieder erzählten, wie wunderschön und besonders unsere Küche sei, spielten mir dabei auch nicht gerade hilfreich in die Karten…
Nun sollte es aber endlich so weit sein! Natürlich hatte ich mich auf diesen Moment schon lange vorbereitet und konnte direkt diverse Designwünsche in Bild und Farbe präsentieren, als mein Mann den Planungsgedanken laut aussprach, oder eher: Meinem immer wiederkehrenden Wunsch nach einer neuen Küche zustimmte. Eine auf Pinterest eigens angelegte Pinnwand, gefüllt mit Bildern diverser Traumküchen dieser Welt half mir, meine konkreten Wünsche zu untermalen. Etwas zweifarbiges sollte es sein. Küchenbereiche mit weißen Fronten, aber auch ein Bereich, der mit schwarzen Fronten etwas Abwechslung schaffen sollte. Eine freistehende Kücheninsel, an der gekocht und gegessen werden soll und eine hochglanzpolierte, dezent marmorierte Steinplatte. Jawollja! Gedanklich sah ich mich schon die dicken Hortensienblüten nebst Kerzen auf dem neuen Tresen arrangieren.
Die Idee der zweifarbigen Bereiche fand mein Mann ebenfalls großartig und so entschieden wir uns sehr schnell für die Torino Lack Front von Nolte in Softmatt weiß und Softmatt schwarz. Bei Nolte heißt es so schön „Tradition trifft auf Moderne. Dezente Stilistik und klare Formgebung“ Bäm! Genau das wollten wir!
Und gerade als ich dachte, alles liefe wie am Schnürchen, kam der Dämpfer in Form meiner polierte Traumplatte. Ich musste lernen, dass polierte Platten, zum Beispiel aus Marmor, zwar sehr hübsch aussahen, für einen schonungslosen Einsatz in der Küche jedoch nicht wirklich optimal geeignet sind – nicht nur, wenn man Kinder hat. Möchte man etwas belastbares, langlebiges und vor allem stressfreies haben, empfiehlt sich zum Beispiel eine Keramikplatte. Diese kann zwar etwas teurer sein, bietet einem aber deutlich bessere Eigenschaften. Gut dachte ich, ist in Ordnung. Dann halt Keramik. Aber wo bitte sind denn die polierten Modelle? Mein Mann präsentierte mir in der Küchenausstellung sichtlich begeistert diverse Ausführungen von Keramikplatten. Alle matt. Nichts poliert. Wegen Stressfreiheit und so… Meine gedanklichen Hortensien ließen die Köpfe hängen und ich war so gar nicht mehr von seiner Idee angetan. Und dann zeigte er mir freudestrahlend seine Lieblingsplatte – in Calacatta. Extrem (!) auffällige Marmorierung. Nichts mit dezent. Und natürlich: Matt. In diesem Moment fand ich heraus, dass ich zwei Sperren habe. Gegen matte Steinplatten im Allgemeinen und matte Calacattaplatten im Besonderen.
Also beschlossen wir, das Thema Arbeitsplatte vorerst zu vertagen und kümmerten uns erstmal weiter um das Innenleben der Schränke und die Wahl der Elektrogeräte.
In der Zwischenzeit hatte uns auch schon ein Mitarbeiter von Förde Küchen Zuhause besucht und den gesamten Raum Millimeter genau vermessen. Auf Grundlage dieser Maße wurden dann der Grundriss und erste dreidimensionale Zeichnungen unserer Küche angefertigt und wir konnten beginnen, die Aufteilung der Bereiche und Schänke konkret zu planen.
Während ich mich noch mit Auszügen, Einteilungen und so coolen Sachen wie Gewürzeinsätze, integrierte Messerblöcke und Folienabroller beschäftigte, vertiefte sich mein Mann mit größter Freude in die Welt der technischen Möglichkeiten. Er präsentierte mir neben einem Bora Professional Kochfeld die Miele Geräte aus der Artline Serie. Grifflose Geräte ohne störende Knöpfe, die nahezu unsichtbar mit dem Umfeld verschmelzen. In unserem Fall sollen die komplett schwarzen Geräte in die Wand eingebaut werden, in der wir auch die schwarzen Fronten geplant haben, sodass sie optisch kaum wahrnehmbar sein werden. Ich jubelte und freute mich – besonders als ich hörte, dass man diese Geräte über eine App steuern könne und sie über eine Garraumkamera verfügen. Wie cool ist das denn?! Dieses emotionale Hoch nutze mein Mann, um mich eines Samstags zu Förde Küchen zu bringen, wo eine wunderschöne Musterküche aufgebaut war. Mit hellen und dunklen Fronten der Torino Lack Serie, einer freistehenden Kücheninsel und einer Arbeitsplatte aus Keramik. In Calacatta. Matt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt… Ich habe mir wirklich alle Mühe gegeben, beleidigt die Nase zu rümpfen, muss aber sagen, dass mir nicht nur die auffällige Platte selbst extrem gut gefiel, sondern auch die matte Optik. Mist.
Also willigte ich schließlich doch ein, die Wunschplatte meines Mannes zu bestellen, obwohl ich damit eine gedankliche 180Grad Wendung hinlegen musste. Von einer dezent marmorierten, hochglanzpolierten Steinplatte zu einer matten Calacattaplatte aus Keramik. Und was soll ich sagen? Ich liebe es!
Mit dieser letzten Entscheidung konnte die Küche dann bestellt werden und für uns galt es nun die zusätzlich nötigen handwerklichen Arbeiten zu koordinieren. Da wir an der Wand, an der in der neuen Küche vier neue Elektrogeräte angeordnet werden sollen, keine ausreichenden Anschlüsse nebst Absicherungen haben, muss also direkt nach Ausbau der alten Küche ein Elektriker kommen und die entsprechenden Leitungen und Anschlüsse legen. Von der Küche zu unserem Sicherungskasten. Der hängt jedoch am Ende der Diele… was bedeutet, dass die Leitungen durch die gesamte Diele geführt werden müssen… was bedeutet, dass die Wand in der Diele geschlitzt werden muss, um die Leitungen in die Wand legen zu können…was bedeutet, dass wir dann auch gleich eine neue Baustelle im Haus haben werden. Der Maler, der im Anschluss an den Elektriker alle nötigen Renovierungsarbeiten in der Küche vornimmt, wird also nicht nur die entsprechenden Wände in der Küche verspachteln, glätten und hübsch malen müssen, nein, der wird dann auch gleich die Diele renovieren können, da durch das Schlitzen der Wände auch meine gestreifte Tapete runter muss. Diesem Kollateralschaden kann ich jedoch direkt etwas Positives abgewinnen, da ich auch zu gerne diese Wand der Diele neu gestalten wollte, dieses Anliegen zum jetzigen Zeitpunkt on top aber eigentlich vermeiden wollte. Da es nun aber quasi unumgänglich ist, die Tapete zu erneuern, füge ich mich natürlich den nötigen Arbeiten und freue mich über die Tatsache, dass ich so nun auch gleich an meine Wunschfarbe für die Diele komme.
Soweit der Stand der Dinge. Sobald die Umbauarbeit abgeschlossen sind und die neue Küche eingebaut wurde, werde ich über den Verlauf des Einbaus, die finalen Organisation der Schränke und der Lage der Gemüter berichten… Bis dahin wünsche ich Euch eine schöne und entspannte Zeit.
Nachtrag nach Fertigstellung ?: Wer wissen möchte, wie diese Reise weiterging und ob alles so klappte, wie wir es uns erhofft und erträumt haben, findet hier den zweiten Teil ?? Der Weg zu unserer Traumküche – Teil 2